Hilf anderen dabei, sich weiterzuentwickeln

Der Schmetterling leistet seinen Beitrag im Ökosystem

Der Schmetterling steckt mit seiner Leichtigkeit, mit der er scheinbar schwerelos durch die Lüfte fliegt, förmlich andere an. Und er erfreut Menschen. Genauso kannst du nun als Schmetterling andere Menschen erfreuen und anstecken, wenn du Freude, Leichtigkeit und Glück ausstrahlst. Das ist eine sehr schöne und große Lebensaufgabe, die du annehmen kannst.

Viele Menschen haben das Gefühl, dass ihr Leben nicht so ist, wie sie es sich wünschen. Sie fühlen sich unzufrieden oder gestresst und suchen nach Wegen, um glücklicher zu werden. Doch oft finden sie keine Lösung für ihr Problem. Dabei gibt es eine Sache, die jeder von uns beeinflussen kann: unsere Einstellung! Wenn wir unsere Einstellung ändern, können wir unser Leben auch verändern! Und du kannst den Menschen in deiner Umgebung nun dabei helfen!

Du weißt nun: Glück bedeutet nicht, Spaß zu haben. Es geht nicht darum, zu bekommen, was man will, oder seine Ziele zu erreichen. Glück ist eine innere Angelegenheit. Es geht darum, sich gut zu fühlen, auch wenn die Dinge nicht so laufen, wie man will. Es geht darum, mit sich selbst und der Welt, um einen herum im Reinen zu sein. Es geht um die Fähigkeit, sich dem, was ist, hinzugeben, anstatt dagegen anzukämpfen. Glück bedeutet, heitere Gelassenheit zu empfinden (deutsch: "happy serenity").

Du kannst als Schmetterling anderen dabei helfen die Metamorphose zu durchlaufen! So wie in der Natur trägst du einen Beitrag im Ökosystem! Schmetterlinge saugen durch ihre Rüssel Nektar auf und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Bestäubung von Pflanzen. So kannst auch du mit deiner Entwicklung anderen helfen.

Sobald du dich weiterentwickelst, merkst du, dass es dir Spaß macht, dich für andere einzusetzen. Je mehr du vorankommst und zu dir findest, desto mehr kannst du anderen dabei helfen, ebenfalls zu wachsen. Und je mehr du anderen hilfst zu wachsen, desto mehr entwickelst du dich selbst wieder weiter. Denn du lernst aus den Situationen, die andere erleben.

Menschen lieben Menschen, die an sie glauben

Also, glaub an andere. „Inspire-Empower-help to make a difference“.

Inspiriere Menschen, hilf ihnen dabei Dinge möglich und einen Unterschied in dieser Welt zu machen.

Während du sie in ihren Lebenslagen berätst, lernst du gleichzeitig, wie du eine solche Situation in deinem Leben meistern würdest. Stelle dir vor, wie einer deiner Freunde in einer Krise steckt. Du bist bestens gewappnet, um deinen Freunden dabei zu helfen, sich selbst zu erkunden und gemeinsam zufriedenstellende Lösungen für deren Krise zu finden. Du siehst: gerade solche Situationen schweißen Freundschaften zusammen.

Die Teilnahme hier beim meta-workbook Onlinekurs und mit deinem Prozess der Metamorphose haben deine Empfindung für dich und deine Empathie für andere bestärkt. Du spürst vielleicht sogar in der ein oder anderen Situation eine heitere Gelassenheit. Dies bedeutet, mit sich selbst und der Welt, um einen herum im Reinen zu sein. Es bedeutet, zu wissen, dass alles aus einem bestimmten Grund geschieht, auch wenn wir nicht immer verstehen, warum. Es bedeutet, darauf zu vertrauen, dass alles in Ordnung sein wird, auch wenn es im Moment nicht in Ordnung ist. Bei der heiteren Gelassenheit geht es darum, uns selbst und andere so zu akzeptieren, wie wir sind, ohne zu urteilen oder zu kritisieren. Es geht darum, nicht gegen das zu kämpfen, was ist, sondern sich ihm hinzugeben. Dein Umfeld und deine Freunde spüren, dass du sehr empathisch bist und dir viel daran liegt, Menschen in schwierigen Situationen zu helfen.

Achte auch immer darauf, wie du mit den Menschen in deinem Umfeld sprichst. Lob und Kritik sind nicht immer förderlich. Achtung: Nicht alle Menschen in deinem Umfeld haben den gleichen Prozess wie du vollzogen. Für sie ist Kritik ein INFRAGESTELLEN ihrer Person oder Arbeit. Wenn du lobst oder kritisiert, dann tue das bitte immer aus der Ich-Perspektive. „Ich finde toll, ....“, „Ich denke, dass...“.

Du kennst die Situation: Ein Freund hat Liebeskummer, Stress auf der Arbeit oder die üblichen Familiendramen. Wie schön wäre es, wenn für ihn eines klar ist: Er fragt dich um Rat! Er sucht die Hilfe bei dir, weil er oder sie weiß, dass du einen sofort umsetzbaren Ratschlag hast. Richtig umsetzbar ist das Zauberwort. Denn du weißt nun, wie man sich selbst Ziele setzt, die man schaffen kann. Und genau das kannst du gemeinsam mit anderen definieren, weil du deren Situation einzuschätzen lernst.

Wenn du es mit deinen Freunden meisterst, siehst du, dass unerwartet Menschen auf dich zukommen und dich ebenso um Rat bitten. Ein paar kleine Tipps helfen dir, sie zu unterstützen. In Gesprächen ist es wichtig, immer authentisch zu bleiben und aufrichtiges Interesse zu zeigen. Das heißt im Umkehrschluss auch, dass Gespräche, die du nicht führen möchtest, du auch sein lassen kannst. Wenn du dich nicht wohlfühlst, strahlst du das aus und kannst deinem Gegenüber auch keinen Mehrwert bieten.

Aktives Zuhören

Wenn du dich entscheidest, einer Person zu helfen, unterbrich diese nicht, wenn sie etwas erzählt. Es sei denn, du merkst, dass es ein selbstreferenzieller Monolog ist, der ins Leere führt. Es ist wichtig, das Gespräch zu einer Problemlösung zu lenken.

Um einer Person ernsthaft zu helfen, solltest du ihr aktiv zuhören. Das bedeutet, so viele Informationen wie möglich aus der gemeinsamen Unterhaltung zu erhalten. Nur so bist du dazu in der Lage, die Situation gut einzuschätzen und gute Ratschläge geben zu können.

Egal, was die Person dir erzählt: Verurteile niemanden! Eine Freundin hat mich einmal gefragt: „Weißt du eigentlich, warum ich dich so gerne um Hilfe bitte?“ Ich wusste es nicht. Sie sagte: „…,weil du mich nie verurteilst. Du sagst mir, dass du es nicht gut findest – aber ich habe nie das Gefühl, dass du mich danach mit anderen Augen ansiehst.“ Das war eines der schönsten Komplimente in meinem Leben. Denn genau das möchte ich persönlich ausstrahlen, um meinen Lieben einen sicheren Raum zu geben, in dem sie ganz sie selbst sein können.

Es ist okay zu urteilen, um eine Lösung zu finden, aber niemals sollte man in einem solchen Vertrauensverhältnis jemanden verurteilen. Natürlich gibt es dabei Interessen und Meinungen, die ich ganz sicher niemals vertreten oder unterstützen würde – beispielsweise Rassismus oder alle Formen der Gewalt.

Empathie

Neben dem aktiven Zuhören ist es wichtig, die Körpersprache oder die Stimme des Gegenübers während des Gesprächs zu interpretieren. Sehen und hören Menschen genau hin, können sie einige Fragen beantworten: Bei welchen Themen ist die Person unruhig und nervös? Bei welchen Themen kann man Freude in der Stimme und Körpersprache erkennen? Wirkt die Person traurig? Ist es Wut?

Merke dir immer eins: Wut ist nicht gelebte Trauer! Wenn dir also eine wütende Person gegenübersteht, dann denke daran, dass hier deren Trauer mit dir spricht!

Wenn du das spürst, reagiere also nicht mit Abwehr, sondern Empathie für die Situation der anderen Person.

Wenn du glaubst, dass dein Gegenüber alles gesagt hat, können gemeinsam Ziele gesetzt werden. In der Ratgeberrolle ist es wichtig, zu er kennen, welche Ziele die Person dir gegenüber verfolgt. Manchmal stehen die gesprochenen Worte in einer aufgeladenen Konversation den eigentlichen Zielen diametral entgegen. So kann er oder sie eine Stunde lang negativ über deren Ex-Partner sprechen. Doch das eigentliche Ziel ist es, den Ex-Partner zurückzugewinnen. Oder: sehr schlecht über die Arbeit sprechen und sagen, dass man einfach kündigen möchte. Doch das eigentliche Ziel ist es, sich wieder wohl im jetzigen Arbeitsumfeld zu fühlen.

Lösungsfindung

Manchmal fällt es Menschen schwer, die einzelnen Schritte zum Lösungsweg zu priorisieren. Das ist aber wichtig, sonst werden sie vermutlich nicht weit kommen. Vielleicht kannst du ihm oder ihr die Entscheidung der Priorisierung abnehmen? Denn du schaust mit einem klaren Blick auf die Situation.

Natürlich kannst du in den meisten Fällen keine perfekte Lösung herbeizaubern. Es gibt selten eine perfekte Lösung. Was deine Freunde gerade brauchen, ist jemanden, der aufmerksam zuhört und Fragen stellt, der aufrichtiges Interesse zeigt. Und anhand dieser Fragen kommst du gemeinsam mit der Person auf die besagte umsetzbare Lösung. Es macht dich selbst glücklich, wenn du siehst, dass andere dank dir wieder ihre Lebensfreude zurückgewinnen. So führt dein persönliches Wachstum am Ende ganz von allein zu deinem Engagement für andere.

Soziales Engagement

Bist du sozial engagiert? Bei sozialem Engagement denken die meisten meist an einen Aufenthalt in Krisengebieten. Aber darum geht es gar nicht. Es gibt auch kein falsches oder richtiges Engagement. Jede Form von Engagement ist richtig. Denn laut dem Duden bedeutet sozial „das (geregelte) Zusammenleben der Menschen in Staat und Gesellschaft betreffend; auf die menschliche Gemeinschaft bezogen, zu ihr gehörend“ und genau das ist es.

Daher ist es wichtig für dich zu lernen, wie du dich am besten für die Menschen in deinem Umfeld einsetzen und ihnen helfen kannst. Das eigene Wachstum fühlt sich wunderbar an. Aber es mit anderen zu teilen oder sie zu unterstützen, fühlt sich noch besser an. Das liegt daran, dass man es oft für Menschen macht, die man liebt, und dann fröhlich ist, wenn es ihnen gut geht. Du kannst dich sozial engagieren, um dein eigenes Bedürfnis, anderen Gutes zu tun, zu erfüllen. Denn sich um andere zu kümmern, also soziales Engagement zu zeigen, liegt Menschen quasi im Blut. Du schaffst Mehrwert, wenn du anderen hilfst. Denke an die Situation im Büro. Deine Kollegin bittet dich um Hilfe. Du kannst ihr helfen, ob wohl du ebenso auf deinen eigenen beruflichen Erfolg aus bist. Du könntest dich fragen, wie du deine und ihre Situation bereicherst.

Wenn du für dich entdeckst, wie du dich am besten entwickeln kannst, schaffst du damit die Möglichkeit, dies auch an andere weiterzugeben – wenn du das möchtest. Ich persönlich unterstütze andere Menschen nicht aus Selbstlosigkeit, sondern habe selbst etwas davon: Wenn ich in meinem Beruf als Projektmanagerin dazu verhelfen kann, ein Projekt erfolgreich durchzuführen, habe ich selbst Erfolg. Wenn ich Menschen in meinen sozialen Projekten Freude bereiten kann, empfinde ich selbst Freude. Wenn ich in meiner Freizeit als Fitnesstrainerin meine Kursteilnehmer motivieren kann, motiviere ich mich selbst. Wenn mich meine Freunde um einen Ratschlag und Hilfe bitten, helfe ich mir in den Gesprächen auch selbst. Das Leben ist schön – und doch nicht immer leicht.

Umso faszinierender ist es, was im Leben alles möglich ist, wenn man es hundertprozentig will. Und am meisten erreichst du das, wenn du die Menschen um dich herum dabei unterstützt, es auch zu wollen. Meine Erfahrungen habe ich in dem Buch „ Metamorphose“ und natürlich diesem Onlinekurs festgehalten und weiterentwickelt.

Vielleicht hörst du einen inspirierenden Vortrag, der dich motiviert, direkt aktiv zu werden. Oder vielleicht sagt deine Freundin oder dein Freund einen Satz, der in dir etwas auslöst. Wenn du dein Leben und das der anderen mit Freude erfüllst, bleibt nichts mehr in deinem Alltag, das nicht in irgendeiner Weise Mehrwert schafft.

In deinem direkten Umfeld

Denke an die Menschen in deinem Umfeld: Wer könnte hier Hilfe brauchen und wo kannst du Mehrwert schaffen? Kleiner Tipp: Es sind meistens nicht die Menschen, die am lautesten nach Hilfe rufen – im Gegenteil. Egal, wie und wo du dich engagierst, du ziehst selbst daraus riesengroße und einzigartige Befriedigung. Du kannst es im kleinen Rahmen starten und dich zum Beispiel bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung mit einer Kuchenspende engagieren.

Oder du könntest für deine Nachbarin zum Einkaufen gehen, da du weißt, dass sie nicht mehr so mobil ist. Du könntest auf einer freiwilligen Basis in einer Einrichtung der Tafel aushelfen.

In deiner Region

Soziales Engagement direkt vor der Haustür ist möglich – zum Beispiel in einem SOS-Kinderdorf in der Nähe. Seit 2016 arbeite ich ehrenamtlich für den SOS-Kinderdorf e.V. Hier biete ich ein Sportprogramm für den Be reich der Reha-Ausbildung für behinderte und benachteiligte Jugendliche an. Mein Ziel ist es: den Jugendlichen neben ihrer körperlich anstrengenden Ausbildung einen sportlichen Ausgleich zu bieten. Hier ist es völlig egal, wo man herkommt und was man besitzt. Hier zählt es, Freude an der Bewegung zu haben, sich motivieren zu lassen und am Ende stolz auf das Geleistete zu sein. Alle sind hier auf ihre eigene Art liebenswert und genau richtig, wie sie sind. Genau das Gefühl geben die Jugendlichen auch mir. Egal was ich mir für diesen Tag überlegt habe – sie machen mit und zeigen mir damit ihre Anerkennung und Dankbarkeit. Das Gefühl ist unbezahlbar.

"Soziale" Reisen

Eine weitere Möglichkeit ist eine Reise. So kannst du die innere Reise auf der Suche nach Sinn und Entwicklung in Verbindung mit einer echten Reise beginnen. Falls es in Frage kommt, mache ein Sabbatical, eine Auszeit vom privaten und beruflichen Alltag. Drücke auf Pause, um herauszufinden, was du wirklich brauchst und was wichtig ist. Eine Reise kann dich aufgrund der neuen Eindrücke, Ideen und Begegnungen mit Menschen inspirieren.

Die Verbindung von Reisen mit freiwilligem Engagement und Entwicklungshilfe im Ausland ist heutzutage dank vieler Organisationen sehr gut möglich. 2018 habe ich als Volunteer in Nepal in einem Kloster (in Pokhara, 200 Kilometer westlich von Kathmandu) Englisch unterrichtet. Volunteering ist Geben und Nehmen – Wissen weitergeben und im Gegenzug etwas über Religion und Kultur zu lernen, während man Teil der ansonsten geschlossenen Gesellschaft ist. Ich habe dort in einem Kloster mitgeholfen beim Kochen und den täglichen Aufgaben. Die älteren Mönche teilten ihr Wissen über die buddhistische Philosophie und Kultur mit mir. Es war eine besondere Erfahrung und ein Weg, um mich selbst besser kennenzulernen.

Kinder müssen in Nepal ihre Familien oft schon früh unterstützen, indem sie arbeiten gehen. So helfen sie bei der Ernte, knüpfen Teppiche oder holen schwere Steine aus den Bergen. Oft fehlt für die Schule das Geld. Einige Eltern schicken ihre Kinder daher in Klosterschulen – dort können sie umsonst lesen und schreiben lernen und im Klosterinternat leben. Weg von ihrer Familie, aber gut aufgehoben in einem sicheren Umfeld. Auf dem Stundenplan stehen neben „normalen“ Unterrichtsfächern wie Englisch und Mathe vor allem auch die buddhistische Lehre, Beten und die tägliche Meditation.

Zusätzlich habe ich ein paar Tage in einem Nonnenkloster verbracht. Schon wenige Tage dort reichten, um die Wirkung innerer Ruhe zu spüren. Die Frauen dort sind wundervoll und helfen einander stets bei allen Aufgaben. Es gibt viel zu tun in den Klöstern und einen strikten Tagesablauf – doch die Atmosphäre und die Ruhe, die dort herrscht, ist verzaubernd. Das bringt neue Perspektiven und Impulse für den privaten und beruflichen Alltag. Neben der Teilnahme an den Gebets-Ritualen (Puja) konnte ich mich im Garten, beim Kochen und allen anfallenden Arbeiten engagieren. In der Klosterschule für junge Mönche lag mein Fokus auf dem Englisch-Unterricht.

Die jungen Mönche waren sehr dankbar für Abwechslung in ihrem strengen Tagesablauf im Kloster. So brachte ich die simpelsten Dinge wie Luftballons mit, sodass wir in den Pausen damit schießen konnten. Wer es schaffte, die Luftballons am längsten in der Luft zu halten, gewann. Wir alle hatten Spaß dabei und konnten einfach Kind sein.

Mein soziales Engagement in Kenia

2015 habe ich in Kenia Freiwilligenarbeit gemacht. Es war mein Traum, einen Beitrag für andere dort zu leisten und meinen Horizont zu erweitern. Dort lebte ich bei meiner Gastfamilie in einem Slum nahe Nairobi. Ganz sicher waren das weder für mich noch für die Familie oder alle anderen Bewohner die besten Lebensvoraussetzungen.

Dennoch: Meine Gastmutter Lucy hat jeden Tag alles dafür gegeben, ihrer Familie ein gutes Leben zu ermöglichen. Für sie war es selbstverständlich, dass ich fortan zur Familie gehörte. Wenn ich am Abend von der Arbeit in einer Kindertagesstätte nach Hause kam, wartete sie mit einer kleinen Mahlzeit auf mich. Wir haben viel miteinander gesprochen. Sie hat mir gezeigt, wie sie lebt und Essen zubereitet. Ich habe ihr erzählt, wie wir es in Deutschland machen.

Lucy lebte damals bereits hauptsächlich allein mit ihrem ersten Sohn Ian in einer kleinen Wohnung unter einem Blechdach. Sie war gerade schwanger mit ihrem zweiten Sohn. Ihr Ehemann war viel unterwegs und kam lediglich zweimal die Woche nach Hause, um sich bekochen zu lassen und die ehelichen Pflichten einzufordern. Ich sah jeden Tag, was Lucy alles auf die Beine stellt, um ihrem Sohn Ian eine gute Bildung zu er möglichen. Sie brachte ihn liebevoll zur Schule und erledigte gemeinsam mit ihm die Hausaufgaben. Sie ist eine großartige Frau! Sie hat eine Ausbildung gemacht nach der Schule und dennoch hat sie in Kenia kaum Chancen, einen Job zu finden. Sie wäscht jeden Tag die Kleidung der Nachbarn, um Essen und Trinken für ihre Familie zu kaufen.

Auch nach meiner Zeit in Kenia haben wir immer den Kontakt gehalten. Wir haben telefoniert, uns Bilder geschickt und uns für immer ins Herz geschlossen. Sie hat mich nie um Geld gebeten. 2019 hatte Ian die Grundschule erfolgreich absolviert. Er wurde ausgesucht, auf ein anerkanntes Internat zu gehen. Doch dieses muss man selbst bezahlen. Geld, das Lucy leider nicht hat.

Ich habe viel nachgedacht und Ende des letzten Jahres entschieden, dass ich Ian die Schule bezahle. So konnte Ian zu Anfang des Jahres auf das Internat und das Schuljahr dort beginnen. Lucy war unendlich dank bar und beschämt zugleich. Sie wollte es so gerne selbst schaffen.

Ian hat bereits seine ersten Klassenarbeiten absolviert und wurde Zweitbester seiner Klasse! Über jedes Foto, das ich erhalte, freue ich mich riesig. Ich habe meinen Freunden davon erzählt, dass ich die Schule bezahle. Meine Freunde fragten mich, ob sie mich bei den Spenden unterstützen können. Und so eröffnete ich über betterplace ein Konto, um die Gelder zu sammeln. So war es am Ende weniger Geld für mich und umso mehr Freude für alle, die etwas Gutes tun konnten.

So entstand meine Idee, ein Buch zu schreiben und den Erlös zu spenden: Link

So haben die Spender*innen etwas für sich – das Buch – und tun etwas für andere. Bei allen Dingen, die ich gemacht habe, habe ich wahnsinnig viel über die Menschen, deren Umstände und ganz besonders über mich selbst gelernt. Wie so oft im Leben, entwickelt sich das Engagement weiter, sobald man erst mal damit beginnt.

Lucy hat das Herz am richtigen Fleck und beeindruckt mich jeden Tag mit ihrer Stärke 🙌.

Damals wusch sie jeden Tag die Kleidung der Nachbarn, um Essen und Trinken für ihre Familie zu kaufen. Mit Corona hat Lucy ihren Job, mit dem sie sich, ihre zwei Kinder und damals auch mich versorgte, verloren.

Gutes bringt Gutes!

Im Jahr 2022 starteten wir gemeinsam das Projekt „Lucys Healthy Groceries“, damit Lucy ihr Leben unabhängig finanzieren und würdevoll leben kann, während sie gleichzeitig für gesundes Essen im ganzen Slum sorgt.

Ende Mai 2022 eröffnete das kleine Lebensmittelgeschäft, indem Lucy ausgewählte Lebensmittel zu bezahlbaren Preisen verkauft. Bald wird sie auch selbst für das Schulgeld ihrer zwei Söhne aufkommen, Angestellte bezahlen und ihre Kinder, ohne finanzielle Einbußen, zur Schule bringen können.

Mit der Eröffnung des Lebensmittelgeschäftes "Lucys Healthy Groceries" schaffen wir für alle etwas Gutes.

- Lucy kann den Lebensunterhalt für ihre Familie wieder selbst bewältigen.

- Im Slum können gesunde Lebensmittel zu bezahlbaren Preisen gekauft werden.

- Das stärkt die Ökonomie durch das Schaffen von Arbeitsplätzen.

Auf diesem Weg können auch andere Familien ihren Lebensunterhalt selbst bewältigen und das Schulgeld für ihre Kinder zahlen.

Das ist ein erster, großer Schritt aus der Armut und Abhängigkeit hin zur Schmetterlings-Metamorphose.

In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst. (Augustins)

Egal, welche Veränderungen du dir vornimmst, für deinen eigenen Körper, deine Beziehungen oder deine Berufung: Es geht darum, dass du die Veränderung erkennst und es für dich immer leichter wird, diese umzusetzen und diese Erfahrungen weiterzutragen. Du fühlst dich, als lebendiger Schmetterling, wenn du weiterwächst, von dem richtigen Nektar zu dir nimmst und anderen hilfst. Notiere für dich in Lernaufgabe #28, in welchen Bereichen du anderen Menschen helfen kannst.

Entwickle dich und andere weiter. Darum geht es im Leben. Du führst das Leben in dem Körper, indem du dich wohlfühlst, mit wunderbaren Beziehungen und deiner Berufung.

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