Dein Körperbewusstsein

„Du und ich – wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen.“ Mahathma Gandi

Der menschliche Körper ist von Natur aus ein Arbeitstier

Unser Körper ist eine unglaubliche Maschine, die Sekunde für Sekunde unvorstellbare Arbeit leistet. Diese Maschine hält dich am Leben und sorgt dafür, dass du bist, was du bist. Schätze deinen Körper für das, was er jeden Tag für dich leistet. Ganz ohne große Hilfe. Denn die meisten Prozesse in deinem Körper nimmst du nicht einmal bewusst wahr. Oder erinnerst du dich selbst an deine Atmung oder deine Verdauung? Gott sei Dank nicht. In jeder Sekunde finden in deinem Körper Millionen unterschiedliche Prozesse statt, die einzeln wie das Zahnrad einer Maschine dein Überleben sichern. Ist das nicht allein eine Leistung, auf die du stolz sein kannst?

Die Raupe durchläuft den Prozess der Metamorphose. Dazu entwickelt sie sich Schritt für Schritt in der Puppe zu einem Schmetterling. Bezogen auf die menschliche Entwicklung, wird in der Puppe ein guter emotionaler und körperlicher Kontakt zu dir selbst sowie ein bewusster Umgang mit den eigenen mentalen Prozessen benötigt. Darin liegt der Schlüssel zu Wachstum und Verwandlung.

Ein bewusster Umgang mit deinem Körper ist essenziell wichtig

Führst du eine gute Beziehung zu dir? Dann bitte auch mit deinem Körper. Du kannst ihn so annehmen, wie er ist. Um „genug“ zu sein und geliebt zu werden, musst du ihn nicht verändern. Du bist nicht gezwungen, ihn täglich durch Mangelernährung oder Sport an sein Limit zu bringen. Dein Körper ist nicht dein Diener. Geist und Körper gehören zusammen und daher solltest du auf beides Acht geben.

Deinen Körper leiden lassen, kannst du, indem du ihn vernachlässigst, mit ungesundem Essen fütterst, zu wenig schläfst oder zu viel Alkohol trinkst oder rauchst. Aber warum solltest du das tun? Wenn man sich selbst liebt – kann man sich dies antun?

Sei stattdessen liebevoll mit dir: Bewegung oder eine gesunde Ernährung ist für dich ein Kinderspiel, wenn es sich nicht wie eine Pflicht anfühlt.

Auch wenn du in vielen Ratgebern liest und dir weisgemacht wird, dass es die zehn goldenen Regeln der Ernährung gäbe: Es gibt nicht die eine gesunde Ernährung. Löse dich von bestimmten Regeln oder Ratgebern und finde dein Maß für Ernährung und Sport. Natürlich ist es unstrittig, dass dein Körper für die Energiebereitstellung und das optimale Zusammenwirken der Systeme im Körper eine bestimmte Zusammensetzung von Nährstoffen benötigt. Es gibt ebenso wissenschaftliche Studien über Lebensmittel, die Körperfunktionen unterstützen und welche Nahrungsmittel wiederum zu vorzeitiger Alterung oder Krankheiten führen können.

Gleichzeitig kannst du aber immer auf deinen eigenen Körper hören und schauen, wie du auf bestimmte Nahrungsmittel reagierst. Wie es dir geht, wenn du eine bestimmte Menge von Nährstoffen zu dir nimmst und zu welcher Tageszeit du diese am besten verträgst.

Bei Drogen steht es außer Frage, ob sie gut oder schlecht sind. Aber auch unscheinbare „Gefahren“ wie zu viel Zucker, Zusatzstoffe und Konservierungsmittel liefern dir null „Nährwert“ und chemische Substanzen können dir langfristig schaden.

Du kannst für dich herausfinden, was dein Körper braucht

Wenn du merkst, dass du dich energielos und schlapp fühlst, kann eine Änderung deiner Ernährungsweise helfen. Du bist, was du isst! Genau darum geht es. „Du bist,“ heißt, dass du dir bewusst bist. „Du bist, was du isst,“ heißt, dass du dir bewusst bist, was du isst.

Die einen ernähren sich vegetarisch, die anderen vegan und wiederum andere folgen dem Pescetarismus, weil sie auf Fleisch verzichten wollen, aber eben nicht auf Fisch. Dann gibt es Menschen, die folgen dem Paleo Prinzip und essen nur noch Nahrungsmittel, von denen sich auch bereits die Steinzeitmenschen ernährt haben – sprich Obst, Gemüse, mageres Fleisch und Meeresfrüchte. Andere schwören auf intermittierendes Fasten und Halten bestimmte Fastenphasen ein. Und dann gibt es noch die Frutarier, die nur Früchte essen, also keine ganzen Pflanzen. Du kannst für dich entscheiden, welche Ernährungsform für dich am besten geeignet ist.

Alle Empfehlungen zu Ernährung und körperlicher Bewegung können dir nur helfen, wenn du ein Gefühl dafür hast, was dir guttut oder nicht.

Das körperliche Wohlbefinden und die Zufriedenheit hängen entscheidend davon ab, ob es sich in dir selbst stimmig anfühlt, was du gerade tust. Einige Menschen achten penibel auf eine ausgewogene Ernährung. Andere essen, was im Laufe des Tages so auf den Tisch kommt. Das mag auch prima funktionieren, denn jeder Körper ist anders.

Ein fester Ernährungsplan, den so ziemlich alle Fitnessgurus dieser Welt vorschlagen, ist schön und gut. Doch wenn du sonst jeden Tag in der Kantine isst und die Mittagspause mit deinen Kollegen genießt, macht es dir auf Dauer keine Freude, allein im Büro deinen Ernährungsplan zu erfüllen. Wenn auf deinem Plan steht, dass du keinerlei Kohlenhydrate mehr essen darfst, heißt das, dass du nie mehr ein Stück Brot essen darfst, um das Olivenöl bei deinem Lieblingsitaliener zu probieren. Die meisten Ernährungsumstellungen hältst du nicht durch, weil sie nicht zu deiner Lebensweise passen. Viel einfacher wäre es doch, anstatt eines Ernährungsplans, eine Ernährungsweise zu haben. Und ganz intuitiv zu essen – was der „Körper“ und nicht der „Kopf“ braucht.

Kannst du deine „Wunsch-Ernährung“ in deinen Alltag integrieren? Wenn nicht, wie kannst du einen Weg für dich finden? Überlege dir dein „Warum“ und „Wie“ immer genau, um nicht wieder in alte Ernährungsgewohnheiten zurückzukehren.

Plane deine Veränderung so ein, wie du es bei deinen Verhaltensweisen tust. Deine Ziele müssen erreichbar sein. Wenn du heute jeden Tag Fast Food isst und du dir dann ab morgen vornimmst, nur noch frisch zu kochen, dann ist das eine sehr große Veränderung.

Kleinere Veränderungen, die du durchhalten kannst, führen stattdessen zu Zufriedenheit und Motivation, weitere Veränderungen zu schaffen.

Erinnere dich an den Schmetterlingseffekt – oftmals sind es die kleinen Dinge, die eine große Wirkungskraft haben. Dieser meta-Onlinekurs ist kein Ernährungsratgeber! Jeder sollte nach seinen individuellen Ernährungsbedürfnissen entscheiden, welche Ernährungsform er wählt.

Neben dem Thema Ernährung solltest du für dich definieren, wie viel körperliche Bewegung für dich richtig ist. Die Anatomie des Körpers erfordert, dass du dich bewegst. Fitness-Apps loben dich, wenn du 10.000 Schritte pro Tag machst, dennoch benötigt dein Körper ein Training, das die Muskelfunktionen und das Herzkreislaufsystem stärkt.

Natürlich ist auf dem Sofa sitzen und Netflix schauen, während du dir noch eine Tüte Chips reinziehst, nicht die richtige Antwort (Hinweis: Wenn das eine BEWUSSTE und wirklich für dich genussvolle Zeit ist, dann kannst du dir diese selbstverständlich erlauben – im gewissen Maße). Aber deswegen musst du nicht ab morgen täglich zwei Stunden auf dem Laufband stehen. Du musst auch morgen keine Baumstämme rollen oder Wettkämpfe in neuen Sportarten gewinnen. Du musst keine Extremsportart ausüben, um fit und gesund zu sein. Bei deiner Verwandlung geht es darum, dass du dich in deinem Körper wohlfühlst.

Das Glückshormon „Dopamin“

Du hast sicher bereits von dem Glückshormon „Dopamin“ gehört. Die Hauptfunktion von Dopamin ist es, das Belohnungssystem im Gehirn zu aktivieren. Dopamin fördert somit unseren inneren Antrieb. Hier ist es wie mit allem: Nicht zu viel, nicht zu wenig: Um von den positiven Effekten des Glückshormons Dopamin profitieren zu können, sollte das Level im Körper ausbalanciert sein. Du kannst die Dopamin-Ausschüttung steuern. Dafür stehen dir vor allem zwei Hebel zur Verfügung: Sport und Ernährung.

Die einen erleben ihr Runner’s High, andere kommen beim Yoga in den Flow-Zustand. Wieder andere fühlen sich nach einer Session Intervall-Training besser denn je. Was all diese Fälle gemeinsam haben: Der Körper produziert Dopamin und aktiviert das Belohnungssystem. Wir fühlen uns fit, motiviert und bestärkt, weiterzumachen.

Eine gute Nachricht für alle Yogis: Laut einer Untersuchung (Link zu Studie) erhöhen sechs Yogastunden pro Woche den Dopamin-Spiegel signifikant.

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Und wer es kürzer haben will: Studien (Link zu Studie) zufolge ist die Dopamin-Ausschüttung nach bereits 20 Minuten Fitnesstraining am höchsten, anschließend fällt die Kurve wieder ab. Ein überzeugendes Argument, öfters mal eine schnelle Session einzulegen, oder?

Finde Sportarten oder Übungen, die zu dir passen und die du langfristig in deinen Alltag integrieren kannst und die dir am Ende des Trainings ein wohliges Glücksgefühl schaffen.

Ganz kurz zurück zur Ernährung: Um deinen Dopamin-Spiegel positiv zu beeinflussen, solltest du generell auf eine ausgewogene Ernährung achten – mit einer gesunden Balance aus Fetten, Proteinen und Kohlenhydraten sowie allen wichtigen Mikronährstoffen und Spurenelementen.

Einige Lebensmittel sind besonders förderlich: Omega-3-Fettsäuren können beispielsweise die Struktur und Funktion des Gehirns stärken und somit nachweislich (Link zu Studie) auch die Dopamin-Ausschüttung steigern. Die Fettsäuren sind in Fisch wie Lachs enthalten sowie in Leinsamen.

Neben Sport und Ernährung gibt es weitere Faktoren, welche die Dopamin-Ausschüttung positiv beeinflussen können.

Weitere Faktoren für deine Dopamin-Ausschüttung

1. Gesunde Darmflora

Der Darm wird oftmals als “zweites Gehirn” bezeichnet. Kein Wunder, dass die Darmflora auch einen Einfluss auf die Dopamin-Ausschüttung haben kann. So konnte wissenschaftlich bereits nachgewiesen werden, dass bestimmte Bakterienstämme im Darm unsere Stimmung steuern (Link zu Studie)

2. Musik

Wohltuende Klänge regen die Aktivität im Belohnungszentrum unseres Gehirns an, wo Dopamin hauptsächlich freigesetzt wird. (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11573015/ )

3. Meditation

Wer regelmäßig meditiert, kann damit einer Studie (Link zu Studie) zufolge seinen Dopamin-Spiegel langfristig erhöhen.

4. Sonne

Sonnenlicht fördert neben der Produktion von Vitamin-D nachweislich (Link zu Studie) auch die Dopamin-Ausschüttung im Gehirn.

5. Schlaf

Eine gute Schlafqualität ist das A und O für unser Wohlbefinden. Schlafmangel kann die Dopamin-Ausschüttung nachweislich (Link zu Studie) hemmen.

Neben all der Selbstoptimierung in Ernährung und Training wird manchmal vergessen, wie wichtig der Schlaf ist. Eine ausreichende Menge ist notwendig, damit der Körper genügend Zeit für innere Regulationsvorgänge, Anpassungsprozesse und Regeneration hat. Zu oft wird auf Schlaf verzichtet, weil noch etwas ganz Dringendes zu erledigen ist. Doch am Ende bringt die Ernährung und die Bewegung nicht den vollen Erfolg für deine Gesundheit, wenn du den Schlaf auslässt.

Weißt du, wie viel Schlaf du benötigst? Entspannung und Ruhe helfen dir dabei, die Prozesse in deinem Körper und in deinem Umfeld zu reflektieren. Wer nicht reflektiert, kann auch keine Unstimmigkeiten erkennen, und möchte dann auch nichts verbessern.

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Du hast die Verantwortung!

Sich über sich selbst bewusst zu sein und sich zu reflektieren, kann in den heutigen Zeiten schnell verloren gehen. Alles wird schneller, effizienter und man steht immer unter Druck. Um dem zu entkommen, versuchst du vielleicht, dich selbst permanent mit äußeren Dingen zu beschäftigen. Was hilft dir, das abzustellen? Ein Perspektivenwechsel in der Puppe. Es geht nicht um das Äußere, sondern das, was in dir drin und mit deinem Körper geschieht. Und nur du selbst hast dafür die Verantwortung. Nutze die Lernaufgabe #15 für den ersten Schritt zu deinem Körperbewusstsein und die Definition deiner Ziele.

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